Eine kürzlich im Journal of the American Medical Association (JAMA) veröffentlichte Studie zeigt, dass Vareniclin, ein ursprünglich zur Raucherentwöhnung bei Erwachsenen konzipiertes Medikament, die Wahrscheinlichkeit, mit dem Dampfen aufzuhören, bei jungen Menschen im Alter von 16 bis 25 Jahren deutlich erhöhen kann. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Teilnehmer, die dieses Medikament erhielten, dreimal höhere Entzugsraten erzielten als die Teilnehmer der Placebogruppe.
Für diese Arbeit rekrutierten die Forscher 261 E-Zigaretten-Nutzer, die nach dem Zufallsprinzip drei Gruppen zugeteilt wurden: Eine Gruppe erhielt Vareniclin, eine andere ein Placebo und eine dritte erhielt nur einen textbasierten Unterstützungsdienst namens „This is Quitting“. Die Vareniclin-Gruppe wurde 12 Wochen lang mit einer Dosierung von 1 mg zweimal täglich behandelt, kombiniert mit wöchentlichem Coaching und Zugang zu Messaging-Support.
Die wöchentliche Überwachung der Dampfentwöhnung wurde durch Speicheltests zur Messung von Cotinin, einem Marker für die Nikotinbelastung, validiert. Nach 12 Wochen hatten 51 % der Jugendlichen in der Vareniclin-Gruppe mit dem Dampfen aufgehört, verglichen mit nur 14 % in der Placebo-Gruppe und 6 % bei denen, die nur Textunterstützung erhalten hatten.
Vareniclin, das unter verschiedenen Namen wie beispielsweise Chantix vertrieben wird, wirkt, indem es sich an Nikotinrezeptoren im Gehirn bindet und so die euphorisierende Wirkung von Nikotin blockiert. Diese Maßnahme erklärt die Wirksamkeit des Produkts bei der Raucherentwöhnung und nun auch bei der Beendigung des Dampfens bei Jugendlichen.
Laut Dr. A. Eden Evins, Direktor des Center for Addiction Medicine am Massachusetts General Hospital (MGH), bietet diese therapeutische Strategie eine vielversprechende Lösung für ein echtes Problem der öffentlichen Gesundheit. Dr. Randi Schuster vom Center for School Behavioral Health betont die Sicherheit und Wirksamkeit der Behandlung, die auch während der Studie beobachtet wurde.
Im Jahr 2023 dampften etwa ein Viertel der amerikanischen Jugendlichen im Alter zwischen 18 und 25 Jahren und fast 8 % der Highschool-Schüler waren regelmäßige E-Zigaretten-Nutzer. Diese Produkte setzen die Menschen, wie herkömmliche Zigaretten, der Gefahr von Nikotinsucht, Karzinogenen, Schwermetallen und Lungenentzündung aus.
Am Ende der dreimonatigen Nachuntersuchung nach der Behandlung waren 28 % der Patienten in der Vareniclin-Gruppe immer noch abstinent, verglichen mit nur 7 % in der Placebo-Gruppe und 4 % in der SMS-Unterstützungsgruppe. Dies bestätigt die Dauerhaftigkeit des Behandlungseffekts.
Die beobachteten Nebenwirkungen stimmten mit früheren Studien zu Vareniclin überein und umfassten Übelkeit, Schlaflosigkeit und Schlafstörungen. Dr. Evins sagte, viele junge Menschen seien überrascht und bestürzt darüber, wie schnell sie dampfsüchtig geworden seien.
